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Tag der offenen Tür im UZF Tübingen war voller Erfolg
Am 11.September, dem Tag der wohnungslosen Menschen, hatte der DORNAHOF Tübingen Interessierte in das Unterstützungszentrum für Frauen in Tübingen (UZF) zu einem Tag der offenen Tür eingeladen. Viele Interessierte haben den Weg zu uns gefunden – darunter ehemalige und aktuelle Besucherinnen, Nachbarn und Kooperationspartner. Bei einem gemeinsamen Mittagessen sowie bei Kaffee und Kuchen entstanden viele angeregte Gespräche. Am Nachmittag wurde es dann kreativ: Im Workshop konnten die Teilnehmenden ihre künstlerische Seite beim Malen entdecken. Wir danken allen, die dabei waren und diesen Tag so besonders gemacht haben.
Eckdaten über das DORNAHOF Unterstützungszentrum für Frauen in Tübingen:
Historie:
Vorläufer des heutigen UZF war ein Beratungsbüro für Frauen in der Marienburgerstr.5, in der die Wohnungsnotfallhilfe zwei WGs für Frauen vorgehalten hat.
Da sich in der täglichen Arbeit herauskristallisierte, dass weibliche Wohnungsnot sehr von männlichen Bezugspersonen bedingt und beeinflusst wird, wurde über eine Einrichtung ausschließlich für Frauen nachgedacht und verhandelt, bis diese im Mai 2017 auch in Tübingen in Betrieb genommen werden konnte.
Unser Angebot:
In der Einrichtung bieten wir Frauen einen geschützten Raum. Männern ist der Zutritt nicht gestattet.
Die offene Sprechstunde der dort verorteten Fachberatungsstelle für Frauen, ist für alle Fragen zu Existenzsicherung, Wohnungsnot und den damit einhergehenden „Nebenbaustellen“ zuständig.
Das lösungsorientierte Arbeiten unter Einbeziehung der Möglichkeiten und Ressourcen der Klientinnen eröffnet ihnen Möglichkeiten, selbstbestimmt ihr Leben wieder in die Hand zu nehmen.
Der Ansatz der Hilfe zur Selbsthilfe bestimmt die gemeinsame Arbeit.
In der Fachberatungsstelle erfolgt auch die Zuweisung in das städtische Angebot Notübernachtungsstelle (nach Ordnungsrecht eine Unterbringungspflicht der Kommune zum Erhalt der öffentlichen Ordnung).
Die Tagesstätte ist werktäglich von 9 bis 15 Uhr geöffnet, und das niederschwelligste Angebot in der Palette der Hilfen nach den gesetzlichen Vorgaben §§ 67 ff SGB XII (Hilfen für Menschen in besonderen Lebenslagen und mit besonderen sozialen Schwierigkeiten, die aus eigener Kraft und ohne fremde Hilfe nicht überwunden werden können).
Die Tagesstätte ist ein Zufluchtsort, wenn sonst kein Aufenthaltsraum mehr zur Verfügung steht,
Es stehen Waschmaschine und Trockner, Aufenthalt ohne Konsumzwang sowie Teilhabemöglichkeiten in Form von Tageszeitung, W-LAN, und Computernutzung zur Verfügung.
Die zuständige pädagogische Mitarbeiterin macht tagesstrukturierende Angebote unter Einbeziehung der Besucherinnen und deren Interessen, das kostengünstige Mittagessen wird gerne angenommen.
Mittlerweile besuchen auch ältere Frauen aus der Tübinger Armutsbevölkerung die Einrichtung, weil sie hier gesehen und gehört werden und Raum für ihre Bedürfnisse vorhanden ist.
In den beiden Zimmern im Aufnahmehaus werden Frauen aufgenommen die wohnungslos sind und den Willen zur Veränderung haben, diese Veränderungen jedoch alleine, ohne fachliche übergreifende Unterstützung, nicht in Angriff nehmen (können).
Das erfolgt nach dem Stufenmodell:
- Klärung der Situation,
- Stabilisierung,
- Planung und durchführen aller Notwendigkeiten,
- Wohnungssuche/Vermittlung in nachfolgende Hilfeangebote,
- Auszug
So wird auf die Bedürfnisse, Ressourcen und Notwendigkeiten der Klientinnen eingegangen.
Aufgrund der multiplen Problemlagen und des starren Wohnungsmarktes nicht nur in Tübingen, dauert der Verbleib in diesem befristeten Angebot weitaus länger als zunächst vorgesehen und mündet – sofern Kapazitäten vorhanden sind – in das weitere Angebot „Ambulant betreutes Wohnen“ in einrichtungseigenem oder im Idealfall eigenem Wohnraum.
Wohnungsnot und Wohnungslosigkeit sind tiefgreifende Brüche, verursachen Traumata und ziehen Folgeschäden nach sich, die schwer bis gar nicht mehr zu heilen sind.