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Wie geht es weiter nach der ersten Solawi-Infoveranstaltung am DORNAHOF?
Der DORNAHOF sucht Interessierte, die auf dem Gärtnereigelände eine Solawi gründen. Eine erste Informations-Veranstaltung fand am Mittwoch, den 8.10.2025 statt. Eine weitere folgt am Mittwoch, den 15.10.2025, um 19 Uhr, am DORNAHOF Altshausen im Freizeitgebäude.
Miriam Cimander, die Gärtnermeisterin von der Bergatreuter Solawi Ährenhof war bei der ersten Veranstaltung als Referentin vor Ort und kommt auch zur zweiten Veranstaltung. Sie sieht großes Potential in einer Solawi auf dem ehemaligen Gärtnerei-Gelände am DORNAHOF. Das und viel mehr Infos teilte sie am ersten Informationsabend mit einem aufmerksamen Kreis von Solawi-Interessenten.
Vorstand Volker Braun begrüßte die Interessenten am Mittwochabend und erläuterte zunächst, wie es zu der Informationsveranstaltung kam. „Uns haben die 40 Jahre, in denen wir hier unsere in der Region bekannte Gärtnerei geführt haben, sehr geprägt. Auch wenn diese Ära zu Ende ist, möchten wir dazu beitragen, dass hier wieder etwas Neues und Sinnvolles im grünen Bereich entstehen kann.“ Der DORNAHOF hat sich mit dem Thema lange befasst und würde eine Solwai-Gründung auf seinen Flächen unterstützen und begleiten. „Der Vorteil einer Solawi-Gründung auf dem Gelände liegt in der bestehenden Infrastruktur mit funktionstüchtigen Folienhäusern und Ackerflächen. Außerdem kann der DORNAHOF die Fläche für die Phase der Solawi-Gründung auch kostenfrei zur Verfügung stellen und später Stück für Stück das verpachten, was für die Solawi-Gemeinschaft benötigt wird. So kann die Gemeinschaft langsam wachsen.“ so Braun
Miriam Cimander erklärte auf anschauliche Weise, wie und warum das Thema Solawi in Deutschland Fuß fasste und wie die Ährenhof-Solawi arbeitet, die es seit 2019 gibt.
Das Thema sorgte am Ende des Abends für Aufbruchsstimmung bei den Anwesenden. Die Interessenten hoffen nun darauf, dass sich zügig weitere Interessenten finden, um eine gemeinsame Solawi gründen zu können und um sich mit den Worten Miriam Cimanders „bei der besten und der Natur gegenüber wertschätzenden Anbauform durch den Sommer zu schlemmen“.
Interessenten können sich gerne beim DORNAHOF per E-Mail melden unter
Für eine bessere Übersicht haben wir hier Fragen und Antworten aus der ersten Informationsveranstaltung zusammengestellt:
Was macht das Thema Soawi attraktiv?
Landwirtschaft und der eigene Verzehr von Nahrung wird neu gedacht: Man verzichtet auf Lebensmittelverschwendung und lange Transportwege zulasten von Quantität statt Qualität. Auch gibt es bei einer Solawi keinen Verpackungsmüll. Was hat Saison? Gegessen wird, was gerade reif ist. Der Geschmack und die Nahrhaftigkeit werden großgeschrieben, nicht das, was sich vermarkten lässt. Produzenten und Konsumenten schließen sich zusammen und teilen Risiko, Transparenz, Unabhängigkeit, Regionalität und Nachhaltigkeit.
Diejenigen, die nach dem Prinzip Solawi ernten, möchten auf genau diese Vorteile nicht mehr verzichten.
Wann entstand das Prinzip Solawi?
In den 1970er Jahren entstand in den USA und in Japan zeitgleich das Prinzip „Community Supportet Agricultur“ (CSA). Auf Deutsch lässt sich das mit „Gemeinschaft getragene Landwirtschaft“ übersetzen. Die älteste Solawi in Deutschland entstand 1980. Dann allerdings fand sich in Deutschland erst 2011 das Netzwerk Solawi zusammen mit einer Bündelung aus 25 Solawis. Die kommenden Jahre ging es explosionsartig weiter, so dass 2024 bereits 467 Solawis in dem Netzwerk waren.
Was braucht es für eine Solawi-Gründung?
- die landwirtschaftliche Infrastruktur
- Mitstreiter in einer Gemeinschaft
- mindestens eine/n professionelle/n Gärtner*in
- Verbindlichkeit für zumindest eine Saison und darüber hinaus
- ein solides, kochbares Gemüsesortiment
Man braucht die Menschen, die sich trauen, mitzumachen. Denn es ist schwer, etwas auf die Beine zu stellen, ohne dass man sich verbindet. Aber das Wagnis lohnt sich.
Wie ist der Jahresablauf (Beispiel Solawi-Ährenhof)?
- Im November ist Bieterrunde. Hier wird der Betrag festgelegt, den jeder Solawi-Beteiligte pro Monat für ein Jahr lang zahlt. Es geht darum, kostendeckend anzubauen und die Personalkosten für den Gärtner/die Gärtnerin abzudecken.
- Im Winter macht der Gärtner/die Gärtnerin die Anbauplanung.
- Im Frühjahr pflanzt und sät der Gärtner/die Gärtnerin.
- Ab Ende April/Anfang Mai bis zum Ende der Saison gibt es wöchentliche Gemüse-Abholungen.
Im Verlauf des Jahres helfen die Solawi-Beteiligten mit, wie genau, das hängt von jeder Solawi selbst ab.